Aluminium EN AW-5086: Zusammensetzung, Eigenschaften, Zustandsübersicht & Anwendungen
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Umfassender Überblick
EN AW-5086 gehört zur 5xxx-Serie der Aluminiumlegierungen, die vor allem durch Magnesium als Hauptelement charakterisiert ist. Diese Familie wird als nicht wärmebehandelbare Legierungen eingestuft, deren mechanische Festigkeit durch Mischkristallverfestigung durch Mg sowie durch plastische Verformung (Kaltverfestigung) und Spannungsrelaxation in bestimmten Zuständen erzielt wird.
Die Hauptlegierungselemente von EN AW-5086 sind Magnesium mit signifikanten Mengen an Mangan sowie kontrolliert niedrigen Gehalten an Eisen, Silizium, Chrom und Spuren weiterer Elemente. Der Mg-Gehalt sorgt für die hauptsächliche Festigkeitssteigerung und verbessert die Korrosionsbeständigkeit in chloridhaltigen Umgebungen, während Mn die Kornstruktur verfeinert und die Festigkeit nach der Verarbeitung erhält.
Wichtige Eigenschaften von EN AW-5086 umfassen eine günstige Kombination aus moderater bis hoher Festigkeit für eine nicht wärmebehandelbare Aluminiumlegierung, sehr gute Beständigkeit gegen Seewasser und marine Atmosphären, hervorragende Schweißbarkeit mit konventionellen Schmelzschweißverfahren sowie eine gute Umformbarkeit bei weicheren Zuständen. Diese Eigenschaften machen sie in den Bereichen Marine, Transport, Druckbehälter und Kryotechnik weit verbreitet.
Ingenieure wählen EN AW-5086 gegenüber anderen Legierungen, wenn ein ausgewogenes Verhältnis von Korrosionsbeständigkeit, Schweißbarkeit und Zähigkeit wichtiger ist als die maximal erreichbare Festigkeit wärmebehandelbarer Legierungen. Sie wird bevorzugt eingesetzt, wenn strukturelle Integrität in Salzwasser oder aggressiven Umgebungen ohne komplexe Wärmebehandlungszyklen gefordert ist.
Zustandsvarianten
| Zustand | Festigkeitsniveau | Dehnung | Umformbarkeit | Schweißbarkeit | Bemerkungen |
|---|---|---|---|---|---|
| O | Niedrig | Hoch | Ausgezeichnet | Ausgezeichnet | Vollständig weichgeglüht; ideal für komplexes Umformen und Tiefziehen |
| H111 | Mittel-niedrig | Moderat | Sehr gut | Ausgezeichnet | Leicht kaltverfestigt; häufig natürlicher Zustand nach dem Walzen |
| H32 | Mittel | Moderat | Gut | Ausgezeichnet | Kaltverfestigt und stabilisiert; gebräuchlich für Strukturbleche |
| H34 | Mittel-hoch | Moderat-niedrig | Ausreichend | Ausgezeichnet | Stärkere Kaltverfestigung zur Festigkeitssteigerung |
| H36 | Hoch | Niedrig-moderat | Reduziert | Ausgezeichnet | Stärker kaltverfestigter Zustand für dickere Querschnitte |
| H116 | Mittel | Moderat | Gut | Ausgezeichnet | Stabilisiert für verbesserte Korrosions- und Schweißeigenschaften; Marine-Qualität |
| H321 | Mittel | Moderat | Gut | Ausgezeichnet | Durch Niedertemperatur-Alterung stabilisiert zur Sensibilitätsresistenz |
Die Auswahl des Zustands beeinflusst stark das mechanische Verhalten und das Umformverhalten, da EN AW-5086 nicht wärmebehandelbar ist; alle höherfesten Zustände werden durch plastische Verformung und natürliche oder kontrollierte Stabilisierung erzeugt. Konstrukteure müssen die geforderte Streck-/Zugfestigkeit gegenüber dem gewünschten Biegeradius und der Dehnung abwägen, weichere Zustände für Tiefziehen und härtere H‑Zustände für strukturelle Steifigkeit und vermindertes Federverhalten wählen.
Chemische Zusammensetzung
| Element | Prozentbereich | Bemerkungen |
|---|---|---|
| Si | ≤ 0.40 | Kontrolliert niedriger Siliziumgehalt zur Reduzierung von Intermetallischen Phasen und zur Erhaltung der Zähigkeit |
| Fe | ≤ 0.50 | Eisen als Verunreinigung bildet harte Intermetallische Verbindungen; begrenzt zur Erhaltung der Duktilität |
| Mn | 0,20–0,7 | Verfeinert die Kornstruktur und kompensiert teilweise Mg-Versprödung; verbessert Festigkeit |
| Mg | 3,5–4,5 | Hauptelement zur Festigkeitssteigerung; beeinflusst maßgeblich Korrosionsbeständigkeit und Schweißbarkeit |
| Cu | ≤ 0.10 | Niedrig gehalten, um reduzierte Korrosionsbeständigkeit und Spannungsrisskorrosion zu vermeiden |
| Zn | ≤ 0.25 | Geringfügig; zu viel Zn fördert galvanische und lokale Korrosion |
| Cr | 0,05–0,25 | Zur Kornkontrolle und zur Verbesserung der Festigkeitsstabilität nach Warmumformung |
| Ti | ≤ 0.15 | Kornfeinungsmittel in kleinen Mengen; verbessert mechanische Konsistenz |
| Sonstige (jeweils) | ≤ 0.05 | Spurenelemente kontrolliert zur Erhaltung prognostizierbarer Eigenschaften |
Die Zusammensetzung von EN AW-5086 positioniert die Legierung zwischen den niedrigfesteren 3xxx-Serien und den höher-Mg-haltigen 5xxx-Varianten; Magnesium sorgt für Mischkristallverfestigung, während Mangan und Chrom die Kornfeinung übernehmen und die Rekristallisation mildern. Eine strikte Kontrolle von Fe, Si und Cu ist wichtig, um spröde Intermetallische Phasen zu vermeiden und die Lochfraßbeständigkeit sowie Schweißeigenschaften in chloridhaltigen Umgebungen zu erhalten.
Mechanische Eigenschaften
Das Zugverhalten von EN AW-5086 entspricht typischen nicht wärmebehandelbaren Al-Mg-Legierungen: Kaltverfestigung erhöht die Festigkeit, verringert jedoch die Duktilität. Die Legierung zeigt günstige Zähigkeit und behält die Dehnung auch bei niedrigen Temperaturen bei; Dicke und Zustand beeinflussen maßgeblich die gemessene Zugkurve und Duktilität.
Die Streckgrenze variiert mit Zustand und Dicke; H-Zustände, hergestellt durch kontrollierte Kaltverformung, weisen typischerweise höhere Streck- und Zugfestigkeiten als O- oder H111-Zustände auf. Die Härte folgt demselben Trend, wobei kaltverfestigte Zustände erhöhte Vickers-/Brinell-Härtewerte zeigen; allerdings verringert Kaltverfestigung die Umformbarkeit und erhöht das Federverhalten.
Die Dauerfestigkeit ist für geschweißte und ungeschweißte Strukturen aufgrund der Duktilität der Legierung und der Korrosionsbeständigkeit gegenüber Korrosionsermüdung im Seewasser bei entsprechender Auslegung generell gut. Dickere Querschnitte können eine höhere absolute Steifigkeit bewahren, zeigen jedoch nach dem Schweißen und der Kaltumformung unterschiedliche Alterungs- und Eigenspannungsmuster, was für kritische Bauteile eine Qualifikationsprüfung erforderlich macht.
| Eigenschaft | O/Weichgeglüht | Wichtiger Zustand (H32 / H116) | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Zugfestigkeit | ~120–200 MPa | ~220–330 MPa | Breite Streuung abhängig von Dicke und Kaltverfestigung; Zustand entsprechend Konstruktionsanforderung wählen |
| Streckgrenze | ~55–120 MPa | ~140–260 MPa | Streckgrenze steigt erheblich mit Kaltverfestigung/Stabilisierung |
| Dehnung | ~20–35 % | ~8–18 % | Weichere Zustände ermöglichen höhere Dehnung für Umformprozesse |
| Härte | ~30–45 HV | ~60–95 HV | Härte korreliert mit Kaltverfestigungsgrad und beeinflusst Zerspanung und Umformung |
Physikalische Eigenschaften
| Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
|---|---|---|
| Dichte | 2,66 g/cm³ | Typisch für Al-Mg-Legierungen; vorteilhaftes Festigkeits-zu-Gewicht-Verhältnis |
| Schmelzbereich | ~570–650 °C | Solidus-Liquidus-Temperaturbereich variiert mit Zusammensetzung und Verunreinigungen |
| Wärmeleitfähigkeit | ~140–165 W/m·K | Niedriger als reines Aluminium, aber weiterhin gut für Wärmeverteilung |
| Elektrische Leitfähigkeit | ~30–40 %IACS | Reduziert gegenüber reinem Aluminium durch Mg im Mischkristall |
| Spezifische Wärmekapazität | ~0,90 kJ/kg·K | Typisch für Aluminium nahe Raumtemperatur |
| Wärmeausdehnung | ~23–24 µm/m·K | Mittlere thermische Ausdehnung; wichtig für das Fügen mit unterschiedlichen Werkstoffen |
Die physikalischen Eigenschaften zeigen, dass EN AW-5086 viele Vorteile von Aluminium behält: niedrige Dichte führt zu hoher spezifischer Steifigkeit und Energieabsorptionsfähigkeit pro Masse. Wärme- und elektrische Leitfähigkeit sind niedriger als bei reinem Aluminium, bleiben jedoch für Wärmesenke- und Thermomanagementaufgaben ausreichend; in der Konstruktion muss die thermische Ausdehnung bei der Verbindung mit Stahl oder Verbundwerkstoffen berücksichtigt werden.
Produktformen
| Form | Typische Dicke/Größe | Festigkeitsverhalten | Übliche Zustände | Bemerkungen |
|---|---|---|---|---|
| Blech | 0,5–6,0 mm | Verhalten variiert stark mit Zustand | O, H111, H32, H116 | Weit verbreitet für Rumpfbleche, Strukturhaut und Druckbehälter |
| Platte | 6–200+ mm | Dicke Querschnitte erfordern stärkere Kaltverfestigung oder Bearbeitung zur Temperierung | H34, H36, H116 | Starkwandige Platten werden oft im Marine- und Panzerbereich eingesetzt; begrenzte Kaltumformbarkeit |
| Strangpressprofil | Variable Querschnitte | Stranggepresste Profile können kalt bearbeitet und in H-Zustände geführt werden | O, H111, H32 | Gebräuchlich für Gestelle, Geländer und Verstrebungen |
| Rohr | Ø10 mm–300 mm | Geschweißt oder nahtlos; Wandstärke beeinflusst Festigkeit und Knickverhalten | H32, H111 | Verwendet in Fluidanlagen, Tragwerken und Druckleitungen |
| Stab/Stange | Ø3 mm–200 mm | Stäbe können gezogen/gewalzt und dann kaltverfestigt werden | H111, H34 | Für Fittings, Befestigungen und mechanisch bearbeitete Bauteile |
Die Verarbeitung variiert je nach Produktform: Blech und Platte werden typischerweise gewalzt und anschließend kaltgearbeitet oder stabilisiert, um die vorgegebenen Zustände zu erreichen, während bei Strangpressprofilen die Kontrolle von Blocktemperatur und Abschreckung zur homogenen Mg-Verteilung erforderlich ist. Platte ist weniger umformbar und wird häufiger geschweißt und zerspant, während Blech dort eingesetzt wird, wo komplexe Umformungen und Verbindungen benötigt werden.
Äquivalente Werkstoffgüten
| Norm | Güte | Region | Hinweise |
|---|---|---|---|
| AA / ASTM | 5086 | USA | Übliche kommerzielle Bezeichnung; abgedeckt in mehreren ASTM-Spezifikationen |
| EN AW | 5086 | Europa | AlMg4.5Mn-Äquivalent nach EN-Normen mit ähnlichen Zusammensetzungskontrollen |
| JIS | A5086 (oder Al-Mg-Serie) | Japan | Äquivalente Al–Mg–Mn-Familienbezeichnung; Prozessnormen variieren |
| GB/T | 5086 | China | Chinesischer nationaler Standard mit vergleichbaren Zusammensetzungsbereichen |
Die Äquivalenz ist über die wichtigsten Normen hinweg eng, jedoch bestehen kleine Unterschiede in erlaubten Verunreinigungsgraden, Härtebezeichnungen und Prüfverfahren. Einkäufer sollten das jeweilige technische Datenblatt (ASTM, EN, JIS, GB/T) heranziehen, das in der Beschaffung verwendet wird, um genaue Zusammensetzungslimits, mechanische Prüfanforderungen und Oberflächenfinish-Standards zu bestätigen.
Korrosionsbeständigkeit
EN AW-5086 zeigt eine ausgezeichnete atmosphärische Korrosionsbeständigkeit und wird aufgrund des vorteilhaften Mg-Gehalts, der stabile Oxid-/Hydroxidfilme bildet, vielfach in maritimen Umgebungen eingesetzt. Die Beständigkeit gegen Lochkorrosion in chloridbelasteten Umgebungen ist im Vergleich zu vielen Aluminiumlegierungen gut, obwohl lokal begrenzte Korrosion an Spannungskonzentratoren oder unzureichend vorbehandelten Oberflächen auftreten kann.
Im Meerwasser und in Spritzwasserzonen widersteht EN AW-5086 sowohl allgemeiner als auch lokalisierter Korrosion besser als viele wärmebehandelbare Aluminiumlegierungen, da es anodische Ausscheidungen vermeidet, die Lochfraß fördern. Die Anfälligkeit für Spannungsrisskorrosion (SCC) ist bei 5086 im Vergleich zu hochfester Aluminiumlegierungen generell gering, steigt jedoch bei höheren Mg-Gehalten und spezifischen Zuständen nach bestimmten thermischen Einflüssen.
Galvanische Wechselwirkungen müssen beachtet werden, wenn 5086 mit kathodischen Metallen wie Kupfer oder Edelstahl verbunden wird; die Legierung ist gegenüber vielen Stählen anodisch und kann durch Beschichtungen sowie Isolierdichtungen geschützt oder getrennt werden. Im Vergleich zu 3xxx-Serien (Al-Mn) bietet 5086 typischerweise höhere Festigkeiten bei gleichbleibend oder verbessertem Korrosionsverhalten; gegenüber 6xxx- und 7xxx-wärmebehandelbaren Legierungen ist 5086 in der marinen Korrosionsbeständigkeit deutlich überlegen.
Fertigungseigenschaften
Schweißbarkeit
EN AW-5086 lässt sich sehr gut mit gängigen Schmelzschweißverfahren wie TIG und MIG schweißen; die Schweißverbindungen erreichen bei Verwendung geeigneter Füllwerkstoffe und Verfahren in der Regel Eigenschaften nahe dem Grundwerkstoff. Empfohlene Füller sind Al‑Mg-Legierungen (z. B. 5183, 5356), die hinsichtlich Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit abgestimmt sind; Wahl des Füllmaterials sowie Vor- und Nachbehandlung steuern das Verhalten im Wärmeeinflussbereich (HAZ). Das Risiko für Heißrisse ist bei 5086 im Vergleich zu kupferhaltigen Legierungen gering, jedoch müssen Wasserstoffporosität und Verunreinigungen durch gute Schutzgasführung und Reinigung kontrolliert werden.
Zerspanbarkeit
Die Zerspanbarkeit von EN AW-5086 ist mäßig und weniger günstig als bei 2xxx- oder 6xxx-Serien von Schmiedelegierungen, die für Hochgeschwindigkeitsbearbeitung ausgelegt sind. Die Legierung lässt sich am besten in weicheren Zuständen bearbeiten; die Spanbildung erfolgt meist in durchgehenden, duktilen Spänen, was kontrollierte Vorschübe und Spanbrecher erfordert. Hartmetallwerkzeuge sind für produktive Bearbeitung empfehlenswert, wobei Schnittgeschwindigkeiten und Vorschübe bei härteren H-Zuständen reduziert werden sollten, um Werkzeugverschleiß und thermische Kaltverfestigung zu minimieren.
Umformbarkeit
Die Umformbarkeit ist exzellent in geglühten (O-Zustand) und leicht bearbeiteten Zuständen wie H111, was Tiefziehen, Strecken und komplexes Stanzen ermöglicht. Die Biegeradien sollten je nach Zustand und Dicke gewählt werden; typische minimale Innenradien liegen bei 1× bis 3× Blechdicke für weichere Zustände und nehmen für H32/H36 zu. Kaltverfestigung erhöht die Festigkeit, reduziert jedoch die Dehnbarkeit und erhöht den Rückfederungsgrad; Warmumformung oder gestuftes Verformen werden manchmal verwendet, um enge Radien bei dickeren Materialien zu erzielen.
Wärmebehandlungsverhalten
EN AW-5086 ist eine nicht wärmebehandelbare Legierung; sie spricht nicht auf Lösungsglühen und künstliches Altern an, um wie 6xxx- oder 7xxx-Legierungen höhere Festigkeiten zu erzielen. Stattdessen werden Festigkeitssteigerungen durch Kaltverformung (Kaltverfestigung) erreicht, gefolgt von natürlicher oder kontrollierter Stabilisierung, um Eigenspannungen abzubauen und weiteres Altersverhalten zu begrenzen.
Das Glühen (O-Zustand) wird verwendet, um Kaltverfestigung zu entfernen und Duktilität wiederherzustellen; typische Glühzyklen erfolgen bei erhöhten Temperaturen mit kontrolliertem Abkühlen, um Verzug und Kornwachstum zu vermeiden. Stabilisierung (z. B. H116) erfolgt durch Niedrigtemperaturalterung oder kontrollierte Lagerung, um eine ausgewogene Kombination aus Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Schweißbarkeit zu erreichen ohne schädliche Ausscheidungen.
Verhalten bei erhöhten Temperaturen
EN AW-5086 behält bis zu moderat erhöhten Temperaturen nützliche mechanische Eigenschaften, jedoch reduziert sich die Streckgrenze und Ermüdungsfestigkeit unter erhöhten Einsatztemperaturen deutlich gegenüber Raumtemperatur. Bedeutende Festigkeitsverluste treten ab etwa 100–150 °C ein, abhängig vom Zustand, sodass langfristige konstruktive Anwendungen auf moderate Temperaturen beschränkt oder empirisch qualifiziert werden sollten.
Oxidation und Zunderbildung sind für Aluminiumlegierungen an der Luft minimal; allerdings kann langzeitige Exposition gegenüber heißen chloridhaltigen Atmosphären Korrosionsprozesse beschleunigen. Der Wärmeeinflussbereich (HAZ) von Schweißnähten kann bei erhöhten Temperaturen Erweichung und Festigkeitsminderung erfahren, sodass Konstruktion und Nachbehandlung die kombinierten Effekte von Temperatur, Belastung und korrosiven Medien berücksichtigen sollten.
Einsatzgebiete
| Branche | Beispielkomponente | Warum EN AW-5086 verwendet wird |
|---|---|---|
| Maritim | Schiffsrümpfe, Decks, Aufbauten | Ausgezeichnete Meerwasser-Korrosionsbeständigkeit und gutes Festigkeits-Gewichts-Verhältnis |
| Automobil / Transport | Aufbauten für Anhänger, Kraftstofftanks, Tragstrukturen | Gute Schweißbarkeit, Schlagzähigkeit und Korrosionsbeständigkeit |
| Luft- und Raumfahrt | Sekundärstrukturen, Beschläge | Gute Zähigkeit, Schweißbarkeit und moderate strukturelle Festigkeit |
| Druckbehälter / Kryotechnik | Lagertanks, kryogene Gefäße | Niedrigtemperaturzähigkeit und Schweißbarkeit |
| Industrie / Wärmeaustausch | Wärmetauscher, Verteiler | Ausreichende thermische Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit |
EN AW-5086 wird dort gewählt, wo eine ausgewogene Kombination aus Korrosionsbeständigkeit, Schweißbarkeit und mittlerer Festigkeit erforderlich ist, insbesondere in maritimen und Transportanwendungen. Die gute Umformbarkeit in weicheren Zuständen sowie die Möglichkeit, mit gängigen Schweißverfahren fügen zu können, erweitern den Anwendungsspielraum für gefertigte Baugruppen.
Auswahlhinweise
Wählen Sie EN AW-5086, wenn das Design eine dauerhafte Korrosionsbeständigkeit in chloridreichen Umgebungen in Kombination mit guter Schweißbarkeit und mittlerer Festigkeit erfordert. Die Legierung ist eine praktikable Wahl für maritime Strukturen und geschweißte Baugruppen, bei denen wärmebehandelbare Legierungen Korrosions- oder Wasserstoffprobleme aufweisen können.
Im Vergleich zu technisch reinem Aluminium (1100) tauscht EN AW-5086 etwas elektrische und thermische Leitfähigkeit sowie leicht reduzierte Umformbarkeit gegen deutlich höhere Festigkeit und bessere strukturelle Leistung ein. Gegenüber gängigen kaltverfestigten Legierungen wie 3003 oder 5052 bietet EN AW-5086 üblicherweise höhere Festigkeiten und eine vergleichbare oder verbesserte Meereskorrosionsbeständigkeit bei moderatem Kostenzuschlag.
Im Vergleich zu wärmebehandelbaren Legierungen wie 6061 erreicht EN AW-5086 nicht dieselben Höchstzugfestigkeiten, wird jedoch bevorzugt, wenn überlegene Meerwasser-Korrosionsbeständigkeit, Schweißbarkeit ohne Abschreck- und Anlasstaktiken sowie bessere Zähigkeit gefordert sind.
Zusammenfassung
EN AW-5086 bleibt eine weit verbreitete Aluminiumlegierung, da sie eine robuste Mischung aus Schweißbarkeit, Korrosionsbeständigkeit und Kaltverfestigungsfestigkeit bietet – ohne die Komplexität der Wärmebehandlung. Dies macht sie besonders wertvoll in maritimen, druckbehältertechnischen und konstruktiven Fertigungsanwendungen.